zurück: Fenster schliessen

Bananenbaum
Foto: P. Schütz

Die Pflanze des Monats Juli 2008: Der Bananenbaum

Die Heimat unserer Bananen ist der asiatische Raum zwischen Indien und Australien. Nach Afrika kam die Banane vermutlich über Madagaskar mit Einwanderern aus dem heutigen Indonesien. Die früheste Erwähnung in der europäischen Kultur findet sich um 327 v. Chr. durch Alexander den Grossen. Er entdeckte sie auf seinem Indienfeldzug.

Islamische Krieger brachten 650 n. Chr. die Banane nach Ägypten und Palästina. Von dort gelangte sie über Ostafrika nach Guinea an die Atlantikküste. Dort entdeckten die Europäer die Banane. Die Portugiesen nahmen sie auf die Kanaren mit. Und von dort gelangte sie nach Amerika. Noch bis nach Mitte des 19. Jahrhunderts war die Bananenfrucht in Westeuropa und Nordamerika praktisch unbekannt.(Quelle: www.wyssgh.ch)

Die Bananen sind eine Pflanzengattung in der Familie der Banangewächse (Musaceae). In der Gattung gibt es rund 100 Arten. Einige kommen auch in den kühleren Bergregionen Japans, Chinas und des Himalayas vor; sie ertragen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Neben den heute weltweit in Form von Hybriden verbreiteten Obst- und Kochbananen, die vornehmlich in Süd- und Mittelamerika angebaut werden, ist auch die Philippinische Banane (nach ihrer charakteristischen Verwendung auch Manilahanf genannt) von wirtschaftlicher Bedeutung. Bei dieser Bananenart sind die Faserelemente in den Unterblättern besonders fest und trotzdem geschmeidig. Überdies sind sie unempfindlich gegen Salzwasser, so dass sie zur Herstellung von seewasserfestem Tauwerk, von Netzen und Garnen Verwendung finden.nach oben

Bei der Ess-Banane gibt es 2 Typen. Am häufigsten ist die sich bei uns im Angebot befindende Dessert- oder Obstbanane und die Kochbanane, eine bei uns weniger bekannte Art. In den Ursprungsländern ist die grün bis rote Kochbanane (Musa paradisiaca normalis) ein bedeutendes Nahrungsmittel. Ihr weisslich-gelbes Fruchtfleisch, das im Geschmack mild bis leicht säuerlich ist, ist allerdings nicht zum Rohrverzehr geeignet. Es wird sowohl gekocht als auch gebacken oder gegrillt.

Bei der Dessertbanane gibt es viele Sorten. Meist wird heute "Cavendish" angebaut, die um 1953 aus Sorten von Südchina entstanden ist. Sie ist benannt nach William Cavendish, dem 6. Herzog von Devonshire, der um 1830 in seinem Garten in Chatsworth Bananen aus China angepflanzt hatte.

Bis in die 1960er Jahre war die Hauptsorte für den Export die "Gros Michel“. Die Früchte waren grösser und geschmackvoller als die heutigen Bananen. Der Anbau dieser Sorte in Monokulturen wurde durch die Panama-Krankheit derart erschwert, dass sie heute kaum noch für den Export kultiviert wird.

Seit Anfang der 1990er Jahre ist eine Art der Panama-Krankheit bekannt, die auch die "Cavendish“ angreift. Geschmacklich ähnliche Alternativen und Heilung gibt es derzeit (2005) noch nicht und man befürchtet, dass in 10 bis 20 Jahren auch die "Cavendish“ nicht mehr in Monokulturen angebaut werden kann.

Das Einkreuzen von Resistenzgenen war bisher nicht erfolgreich – daher wird derzeit intensiv an transgenen Bananenlinien geforscht. Ein Einkreuzen ist generell bei den meisten Bananensorten nicht möglich, denn seit die Banane in Kultur genommen wurde, sind die meisten Bananensorten steril geworden, das heisst, die Früchte werden ohne eine Bestäubung oder Befruchtung gebildet.  (Quelle:de.wikipedia.org)

Mehr zu den verschiedenen Arten hier: de.wikipedia.org und www.bio-gaertner.de

nach oben

Wachstum / Früchte

Wenn sich Bananen ungehindert ausbreiten können, bilden sie einen Kreis mit etwa einem halben bis zwei Meter Durchmesser. In diesem Bananenkreis herrscht ein feuchtes Mikroklima. Die Banane produziert durch das Herunterfallen der vertrocknenden grossen Blätter innerhalb dieser Formation viel organisches Material, das anschliessend zu Humus wird.

Mit dem Alter von sieben bis neun Monaten bildet der Bananenbaum ein meist nach unten hängender, manchmal auch aufrechter Blütenstand mit meist rot-violetten Blättern. An der Unterseite befinden sich Blüten in einer Reihe, aus der schliesslich eine so genannte Bananenhand mit jeweils ungefähr 10 bis 20 Bananen wächst, die fingergleich angeordnet sind. Die Bananenfrüchte wachsen zuerst nach unten, wenden sich aber nach dem Abfallen des Hochblatts dem Licht zu, so dass sie eine gekrümmte Form einnehmen.

Der Stamm der Banane ist nur ein Scheinstamm. Er besteht aus den Blattscheiden der Blätter, vergleichbar mit einem Lauchstängel. Die Banane ist daher kein Baum, sondern eine Staude. Der Stamm kann bis 40 cm dick werden.

Die Früchte, die botanisch zu den Beeren gehören, können je nach Art und Sorte stark in Grösse (5 bis 70, manchmal bis 100 Zentimeter lang), wie Färbung (meist grüne bis gelbe Färbung, es gibt aber auch u. a. rote bis lila-blaue Sorten) variieren. Bananenfrüchte zählen zu den klimakterischen Früchten. Das heisst, man muss die Frucht unreif ernten, damit sie einen süssen Geschmack erhält. Liesse man sie an der Pflanze ausreifen, würde sie aufplatzen und mehlig schmecken.

Bananenfrüchte werden übrigens von vielen Insekten befallen. Bananen mit einer glatten, unbefleckten Oberfläche wurden meist mit hohen Dosen von Insektiziden behandelt.

nach oben

Bananen als Zimmer-/Kübelpflanzen

Zier-Bananen verbreiten mit ihren grossen Blättern auf Balkon und Terrasse exotisches Flair. Die stattlichen Pflanzen können eine Höhe von 1,5 bis 4 m erreichen. Nach 6 bis 8 Jahren bilden die Pflanzen grosse gelbliche Blüten, danach kleine Früchte und sterben dann ab. Meist haben Zier-Bananen bis dahin Ableger gebildet, so dass eine "Ersatzpflanze" bereitsteht

Standort /Boden: Im Sommer möglichst sonnig. Auch Jungpflanzen vertragen die pralle Mittagssonne, sollten aber allmählich daran gewöhnt werden. Im Winter ebenfalls möglichst hell. Die Bananenstaude mag es sehr warm und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Mit Ausnahmen der frostresistenten Musa basjoo und einigen kälteverträglichen anderen Arten Temperaturen unter 15 °C vermeiden (Überwinterung bei 10. °C / Überwinterung siehe auch: bananenhobby.de). Ebenfalls sollte Zugluft unter allen Umständen vermieden werden.

Der Boden sollte durchlässig, humos und tiefgründig sein. Die Erde sollte aus einem Gemisch von je einem Drittel Gartenerde, Rindenhumus und Sand bestehen. Oder ein Gemisch aus Lehm und Einheitserde wählen, auf jeden Fall durchlässig.

Achtung: Viele Hobbygärtner machen den Fehler, dass sie junge Bananenstaude an den sonnigsten Platz stellen. Dies ollte man aber erst tun, wenn die Pflanze drei Jahre alt ist. Denn in der freien Natur wachsen die Bananenstauden die ersten zwei Jahre im Schutze der Mutterpflanze auf.

nach oben

Pflege: Sollte die Pflanze z. B. durch Schädlingsbefall oder falsche Pflege einzugehen drohen, dann den Stamm etwa 2 cm über der Erde abschneiden und wie gewohnt weiterpflegen. Die im Erdreich verbliebene Knolle treibt innerhalb kürzester Zeit wieder aus. Die Grösse des Topfes entscheidet über die zu erwartende Grösse der Pflanze. Umtopfen im Frühjahr, dabei einen Teil des Wurzelballens entfernen. Nach einer kurzen Phase der Stagnation wächst die Pflanze schneller als zuvor.

Der Nährstoffbedarf ist hoch, so dass die Pflanze jede Woche mit Dünger versorgt werden sollte: Versorgen Sie Zier-Bananen von April bis August zwei- bis dreimal im Monat mit hochwertigem Kübelpflanzendünger.

Der Wasserbedarf ist ebenfalls sehr hoch, hängt aber stark von der Anzahl der Blätter ab, da über die grossen Blattflächen viel Wasser verdunstet wird. Wurzelballen nie austrocken lassen. Giessen auf keinen Fall mit kaltem Wasser und trotz des hohen Wasserbedarfs mögen Bananen keine Staunässe. Ausserdem sollte das Wasser kalkfrei oder zumiondest kalkarm sein!

Blätter mit deutlich eingetrocknetem Rand entfernen. Welke Blätter nicht zu tief unten abschneiden. Erst wenn sie eingetrocknet sind, sollte man sie ganz entfernen.

Wachstum: Die Bananenstaude wächst extrem schnell (1 cm pro Tag) und produziert etwa ein Blatt pro Woche – dies sollte bei der Standortwahl berücksichtigt werden. Wer Früchte haben will, darf die Temperatur ebenfalls nie unter 14° fallen lassen. Der Erfolg ist aber nicht gesichert. Damit eine Bananenstaude z. B. in einem Wintergarten trägt, muss sie über einen ausreichend grossen Topf verfügen und nach oben und zur Seite genügend Platz haben – die Blätter sollten nicht anstossen. Eine Fruchtbildung ist unter diesen Bedingungen nach etwa 5 bis 6 Jahren zu erwarten (in der freien Natur bereits nach einem Jahr). Zu beachten ist, dass die Pflanze nach der Fruchtphase abstirbt und vorher Seitentriebe (Kindel) ausgebildet werden.

Anzucht einer Bananen-Staude siehe www.kuebelpflanzeninfo.de

Vermehrung siehe auch: bananenhobby.de

Krankheit / Schädlinge: Silbrig gesprenkelte Blätter weisen auf Spinnmilben hin, nach der Bekämpfung sollte die Pflanze 2 bis 3 Tage nicht in der Sonne stehe.

Siehe auch (mit Bildern): bananenhobby.de/

nach oben

Systematische Einordnung / Name

Bananengewächse bilden die Familie Musaceae. Die Rote Banane heißt botanisch Ensete ventricosum. Neuerdings werden auch einige zuvor als Strelitziengewächse eingeordnete Gattungen den Bananengewächsen zugeordnet.

Die Einteilung der Gattung hat sich in den letzten Jahren wiederholt gewandelt hat. Nach aktuellem Stand wird die Gattung in die drei Sektionen Musa, Callimusa und Ingentimusa eingeteilt.

Das Wort Banane gelangte über das spanische und lateinische banana ins Deutsche.

Weblinks/Quellen:


Ergänzende Infos


Legende Alle Bananengewächse sind riesige, Milchsaft führende Stauden, die mehr als zehn Meter Höhe erreichen können.


Legende Die Bananen richten sich  im Wachstum nach oben, so dass der Blütenansatz in Richtung Sonne wächst. Deshalb ist die Banane krumm.


Legende Auch als Zimmerpflanze wird die Banane gehalten. Der Handel bietet hierfür verschiedenste Arten als reine Zierpflanzen aber auch als Fruchtpflanzen an. Es gibt sogar Sorten mit essbaren Früchten, darunter Zwergzüchtungen der "Cavendish", die teils nur einen Meter hoch werden.


Legende
Die tropischen Pflanzen brauchen einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Da die grossen Blätter leicht einreissen, sollte er zudem windgeschützt sein. In der freien Natur sind Bananenstauden infolge "Wind und Wetter" nicht unbedingt sehr attraktiv.

nach oben

 

Quellen: Microsoft Encarta 2005, «Mein schöner Garten», diverse Websites zum Thema (mit jeweiliger Verlinkung)