zurück: Fenster schliessen

Die Pflanze des Monats Februar 2006:
Die Eisblume

Kaum jemand kann sich der Faszination entziehen, die ein frisch verschneiter Garten an einem klaren Wintermorgen ausübt (siehe dazu auch unsere Kolumne des Monats). Traumhaft schön schimmert der Schnee auf den Gräsern und Zweigen, Eiszapfen an den Bäumen schaffen durchsichtige Kristallwelten. Wer in den Garten geht, entdeckt zarte Winterblüher, die der Witterung trotzen und für Farbtupfer sorgen: die rosafarbenen Blütendolden des Schneeballs (Viburnum farreri), die auffällig gelben Zaubernuss (Hamamelis) oder die Christrose (Heliborus). Der Legende nach haben sich die Tränen von himmlischen Prinzessinnen bei ihrem Auftreffen auf der Erde in die Christrosen verwandelt. Seitdem blühen diese Schönheiten in der kältesten und härtesten Zeit des Jahres und faszinieren uns durch ihre Robustheit.

Vor allem aber ist da die Eisblume. Es handelt sich freilich nur um eine Sonderform von Raureif. Eisblumen entstehen an dünnen Fensterscheiben, wenn die Aussentemperatur unter 0°C sinkt, die Luftfeuchtigkeit im Raum entsprechend hoch, die wärmedämmende Wirkung des Fensters relativ gering ist und Kristallisationskeime oder -kerne wie zum Beispiel Staubteilchen auf dem Glas vorhanden sind, an denen die Eiskristalle kristallisieren können.

Wärmere Raumluft, die zur Scheibe strömt, kühlt ab. Mit der Temperatur sinkt auch die Fähigkeit der Luft Feuchtigkeit aufzunehmen. Das Wasser, das die Luft nicht mehr aufnehmen kann, kondensiert und gefriert an der Scheibe und bildet dann Eiskristalle. Mit der Menge des Wassers wächst die Eisblume und kann die ganze Scheibe bedecken.

Die Eisblume – Begonia-Semperflorens-Hybriden

Dem Eiskristall wird also nur wegen seiner Form Ähnlichkeit mit einer Blume zugesprochen wird. Es gibt aber auch als Pflanze, die Eisblume: Es ist eine besonders anspruchslose, pflegeleichte und unermüdlich blühende Begonienart, die Beetbegonie, in vielen Gegenden auch Eisblume genannt. Sie gehört zur Familie der Schiefblattgewächse. Ihre Farbpalette reicht von Weiss über die unterschiedlichsten Rosatöne und Lachs bis hin zum tiefen Rot. Besonders ausgefallen sind zweifarbige Eisblumen. Es gibt sowohl grün- als auch braunlaubige Sorten.

Standorttipp: Sonnig bis halbschattig und hell.

Pflegetipp: Die Pflanze bevorzugt einen sonnig bis halbschattigen Standort und einen humosen, lockeren, nicht zu trockenen Boden. Die Pflanzen sollten im Abstand von 15 bis 20 cm gesetzt werden, damit keine Fäulnis entsteht. Eisblumen brauchen zwar regelmässig Wasser, dürfen aber nicht in Staunässe stehen. Gedüngt wird von Juni bis September alle 14 Tage. Um den Blütenflor zu unterstützen, sollten Sie Verblühtes stets entfernen.

Vermehrung: Eisbegonien können ab Dezember bis Februar aus Samen vermehrt werden. Entscheidend für den Erfolg ist eine gleichbleibende Bodentemperatur von 20 bis 22°C. Wichtig ist überdies, dass die Samen werden nicht mit Erde bedeckt werden – Lichtkeimer. Nach etwa 6 Wochen werden die Keimlinge in Kisten pikiert. Die Weiterkultur erfolgt bei 18°C. Ins Freiland sollte man die Jungpflanzen erst nach den Eisheiligen. Dabei ist in den ersten Wochen der Boden feucht zu halten.

Schädlinge und Krankheiten: Echter Mehltau.

Gärtnertipp: Begonia-Semperflorens-Hybriden enthalten Giftstoffe.

Sorten:
dunkellaubige Sorten: 'Diable', 18 cm /
halbhohe Sorten: 'Fantastica Compacta', 25 - 30 cm /
hohe Sorten: 'Danica' 15 cm
zweifarbige Sorten: 'Heterosis Derby'

Die Begonien

Begoniengewächse sind eine grosse Familie der Blütenpflanzen mit 1 000 Arten. Sie stammt aus den Tropen und kommt vorwiegend in Amerika vor. Die Gattung Begonie, zu der fast alle Arten zählen besitzt sehr charakteristische, asymmetrische Blätter, aufgrund derer sie auch Schiefblatt heisst. Typisch sind ausserdem die getrenntgeschlechtig, also entweder rein männlichen und rein weiblichen Blüten, die jeweils auf derselben Pflanze gebildet werden.

Bei den meisten Begonien handelt es sich um mehrjährige Kräuter mit auffallend wasserreichen, bei Trockenheit rasch welkenden Stängeln. In der Gattung treten viele verschiedene Wuchsformen auf. Die Pflanzen können aufrecht oder kriechend wachsen, verdickte, unterirdische Knollen aufweisen, selbst Kletterpflanzen, Sträucher und sogar kleine Bäume finden sich darunter. Auch die Grösse, Form und Färbung der Blätter, Blüten und Blütenstände variiert von Art zu Art sehr stark. Begonien sind beliebte Zierpflanzen, die sich sowohl als Zimmergewächse wie für den Balkonkasten und Garten eignen. Durch vielfache Kreuzung mehrerer Arten und langjährige Züchtung entstanden inzwischen über 10 000 Sorten und Hybriden. (Quelle: Microsoft Encarta Enzyklopädie Professional 2005)

Mehr zum Thema:

Systematische Einordnung / Name

Botanisch werden die Begoniengewächse als Begoniaceae bezeichnet und meist zur Ordnung der Veilchenartigen (Violales, siehe Veilchengewächse) gerechnet. Die Begonien selbst bilden die Gattung Begonia.

 Ergänzende Infos:


Über allen Wipfeln ist Ruh.
Der Himmel über den Bergen ist blau und klar. Eisblumen blühen an den Fensterscheiben. Der Winter ist da. In den Wohnungen von heute gibt es eigentlich keine Eisblumen mehr.
Denn dazu muss es im Schlafzimmer ziemlich kalt werden
und die Temperatur der Fensterscheiben deutlich unter null
Grad liegen.


Begonien-gewächse sind eine sehr vielfältige Gruppe von Blütenpflanzen. Diese kultivierte Varietät heißt Roy Hartley.


Begonien werden sowohl als Zimmerpflanzen als auch im Freien kultiviert.Sie sind besonders geeignet zur flächigen Bepflanzung auf Beeten oder Gräbern. Die Erde sollte frisch, nährstoffreich und locker sein. Man sollte die stark wachsenden Begonien nicht zu dicht pflanzen, da sonst Fäulnis entsteht.


Begonien sind nicht nur langblühende, sondern auch anspruchslose Sommerblumen, die sich gut zur flächigen Bepflanzung oder Einfassung von Beeten eignen.

Quellen: Microsoft Encarta 2005, «Mein schöner Garten», diverse Websites zum Thema (mit jeweiliger Verlinkung)