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Die Pflanze des Monats September 2004:
Die Himbeere

Schon der römische Schriftsteller Plinius (23 n. Chr.) erwähnt eine Pflanze Rubus idaeus in seinen Schriften, von der die Kräuterärzte des Mittelalters annahmen, es sei die Himbeere. Unbestritten ist, dass Himbeeren in den nördlichen gemässigten Klimazonen heimisch sind. Hier ist deren natürliches Verbreitungsgebiet riesig. Das heisst die Himbeere wächst wild im mittleren und nördlichen Europa, in Asien und im nordöstlichen Nordamerika. Fast überall, wo sie verbreitet ist, wird sie auch erwerbsmässig angebaut. Vor allem die besonders aromatischen Waldhimbeeren werden im Bayrischen Wald, in Polen und in den Balkanländern gewerblich gesammelt. Unsere Märkte werden indes hauptsächlich durch die heimische Produktion beliefert.

Die bekannteste und wirtschaftlich wichtigste Art ist die Europäische Rote Himbeere, von der es auch gelbfrüchtige Sorten gibt. Sie war übrigens eine der ersten Pflanzen, die von Europa nach Nordamerika eingeführt wurden.

In den Vereinigten Staaten (USA) werden heute auch andere Himbeer-Arten angebaut. Dazu zählt die Amerikanische Himbeere, die aus den östlichen US-Bundesstaaten stammt und dem dortigen Klima der Vereinigten Staaten besser angepasst ist; ihre Früchte sind allerdings geschmacklich weniger gut, doch blüht sie zweimal im Jahr und trägt daher auch zweimal Früchte. Die Schwarze Himbeere der nördlichen Vereinigten Staaten ist ebenfalls widerstandsfähig und sehr ertragsreich.

Standort /Boden: Die Himbeere trifft man an Waldrändern und Lichtungen und natürlich in Gärten an. Sie steht gerne halbschattig. Voraussetzung für gesundes, kräftiges Wachstum ist humoser, also nährstoffreicher und gut durchlässiger Lehmboden mit einem pH-Wert um 4,5 bis 5. Ungeeignet sind schwere, verdichtete Böden mit Staunässe.

Die Himbeeren wachsen an bis zu 2 m hohen dornigen Halbsträuchern. Botanisch gesehen handelt es sich bei der Himbeeren um Sammelfrüchte. Diese bedeutet, dass mehrere kleine, behaarte Steinfrüchte auf einem Fruchtboden sitzen, von dem sie sich während der Reifung leicht lösen. Die Gartenhimbeere erreicht einen Durchmesser von etwa 2 cm, die Wildform hingegen nur 0,5-1 cm.

Pflanzung: Vor der Pflanzung – meist im Oktober/November – den Boden lockern und verrotteten Kompost oder Stallmist einarbeiten. Die Triebknospen, die an der Basis sitzen vorsichtig mit etwa fünf Zentimeter Erde bedecken. Gleich nach dem Pflanzen die vorhandenen Ruten auf etwa 30 cm Länge zurückschneiden, das fördert das Wachstum im Frühjahr.

Die Pflanzen treiben im ersten Jahr jedoch nur lange, mit dünnen Stacheln besetzte Ruten. Erst im zweiten Jahr erscheinen die weissen, sternförmigen Blüten, die aus fünf Kronblättern bestehen und im Sommer die Früchte tragen. Die Saison für Himbeeren dauert von Juni bis September. Im Herbst sterben die Pflanzen ab, haben jedoch schon kurze Jungtriebe im Boden angelegt, die im Folgejahr wieder austreiben können.

Himbeeren reifen an einem Halbstrauch, der sich aus dem Wurzelstock ständig erneuert. Die Früchte reifen an den vorjährigen Ruten, die nach der Ernte knapp über dem Boden abgeschnitten werden. Da die Pflanze bis zu zwei Meter hoch werden, brauchen sie Halt. Geeignet ist ein Drahtgerüst. Am einfachsten ist es, Himbeeren in Reihen zu pflanzen, bei der ersten und letzten Pflanze einen Pfahl in den Boden zu setzen und dann Drähte zu bespannen. Daran die Himbeerruten anbinden.

Zweimaltragende Sorten bleiben niedriger und kommen manchmal auch ohne Stütze aus.

Düngen / Pflege: Himbeeren gehören zu den Flachwurzlern und reagieren bei Trockenheit und Staunässe empfindlich. Das Pflanzbeet sollte deshalb stets gemulcht sein, am besten mit reifem Kompost, der dann auch gleich die Nährstoffversorgung reguliert. Im Frühjahr chloridfreien sollte man überdies Volldünger ausbringen; Kalk mögen die Himbeerpflanzen gar nicht.

Schädlinge/Krankheiten: Die am häufigsten vorkommenden Pflanzenkrankheiten sind die durch ein Virus verursachte mosaikförmige Gelbfärbung der Blätter (Himbeermosaik) sowie das Himbeerrutensterben, das durch einen Pilz (Didymella applanata) hervor gerufen wird.

Himbeeren gelten als relativ virusanfällig – es aber auch virusresistente Sorten – und werden auch gern von Blattläusen sowie Milben aufgesucht. Zu den Schadinsekten an den Zuchthimbeeren zählt der Himbeerkäfer, dessen kleine Larven – die Himbeermaden – in den Früchten zu finden sind.

 

Verwendung und Inhaltsstoffe:

Die Blätter der Himbeere enthalten Gerbstoffe und wirken deshalb gegen Durchfall. Sie eignen sich überdies zur Behandlung der Mundschleimhäute. In der Heilkunde von heute sind die Himbeer-Blätter allerdings kaum mehr von Bedeutung. Man findet sie aber noch als Zusatz in Teemischungen zur Blutreinigung, wie auch Brombeerblätter.

Als Bestandteil von Saftkuren macht indes der Himbeersaft von sich reden. Die Himbeerfrucht weist einen Vitamin-C-Gehalt von 25 mg/100 g auf. Zu den Inhaltstoffen der Himbeere zählen des weitern: Zucker, Fruchtsäuren, Pektin, die Mineralstoffe Kalium, Calcium und Phosphor, Provitamin A und die Vitamine B1, B2 und C.

Die Himbeeren werden frisch gepflückt und entweder roh verzehrt oder sofort verarbeitet. Sie eignen sich zum Einkochen in Form von Gelees, Marmeladen und Säften oder auch als Aromastoff für alkoholische Getränke wie dem Himbeergeist.

 Systematische Einordnung

Himbeeren gehören zur Gattung Rubus aus der Familie Rosaceae (Rosengewächse). Die Europäische Rote Himbeere wird botanisch als Rubus idaeus, die Amerikanische Rote Himbeere Rubus idaeus var. strigosus oder Rubus strigosus und die Schwarze Himbeere als Rubus occidentalis bezeichnet.

 

 Sorten

einmaltragend:

zweimaltragend:

gelbe Liebhabersorten:

  Name:

Volksnamen waren Madebeere, Mollbeere, Hohlbeere, Katzenbeere und Ambas. Der Wortursprung der Himbeere kommt von der althochdeutschen Bezeichnung hintperi und wird als «Beere der Hinde» (der Hirschkuh) gedeutet, die wohl die Beeren gerne fressen. Der wissenschaftliche Gattungsname Rubus nimm Bezug sich auf die roten Früchte und der Artname idaeus stammt aus dem griechischen und bezieht sich auf den Strauch batos idaios, der auf dem Berg Ida wuchs. Quelle: www.botanikus.de

Quellen: Microsoft Encarta 2005, «Mein schöner Garten», diverse Websites zum Thema (mit jeweiliger Verlinkung)

 

 Ergänzende Infos:


  Die Himbeere gehört zu einer mit den Brombeeren nahe verwandte Arten aus der Familie der Rosengewächse, die sich durch rote, wohlschmeckende Früchte auszeichnen, die sich beim Pflücken leicht von der Blütenachse lösen.


 
Die zweimaltragende Himmbeere «Autumn Bliss» trägt bis im September noch Früchte.


  Erst im zweiten Jahr erscheinen die weissen (auch rosafarbenen), sternförmigen Blüten, die aus fünf Kronblättern bestehen und im Sommer die Früchte tragen.


  Die meisten Sorten der runden und länglichen Himbeere sind von intensiv roter Farbe. Unter den heimischen Obstarten ist ihr Aroma einzigartig.