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Die Pflanze des Monats Mai 2007: Holunder

Dem Holunderstrauch wurden sowohl unheilvolle als auch heilvolle Eigenschaften nachgesagt. So zeigte das Verdorren eines Strauches den Tod eines Familienmitglieds an und der Holunder galt als Abwehrmittel gegen schwarze Magie und Hexen, er schützte vor Feuer und Blitzeinschlag , vor Schlangenbissen und Mückenstichen. Auch beherberge er wohlgesinnte Hausgeister, was dazu führte, dass man vor einem Hollerbusch den Hut ziehen müsse – vor allem Sinti und Roma zogen traditionell vor Holundersträuchen den Hut – und den Strauch in vielen Hausgärten heimisch werden liess.

Der «Holderbusch» war auch der Sitz der Göttin Holder oder Holla (im Märchen: Frau Holle), die das Leben der Pflanzen und Tiere beschützte und deshalb brachten die Germanen ihr unter einem Holunderbaum ihre Opfer dar. Da sie die germanische Hauptgöttin ist, hatte sie bei weitem mehr Bedeutung, als es im Märchen der Gebrüder Grimm beschrieben ist. Dort könnten übrigens die Schneeflocken (bzw. das Gold) die weissen Blütensternchen des Holunders sein und das Pech die dunklen Beeren (deren Flecken ja wirklich kaum mehr rausgehen!)  
Quelle und noch viel mehr dazu: www.zauber-pflanzen.de

In der christlichen Geschichte galt es als schweres Verbrechen, einen Holunderbaum zu fällen, da dies angeblich Unglück und sogar Tod bringen konnte. So soll sich Judas an einem Holunderbaum erhängt haben – daher stamme der  unangenehme Geruch des Laubes.

In prähistorischen Stätten konnte durch den Fund von Holundersamen die frühe menschliche Nutzung dieses Baums belegt werden. In der Antike benutzte man den Holunder zum Schwarzfärben der Haare und schon Schriften dieser Zeit erwähnen ihn erstmals als Heilmittel.

Heute werden die Beeren verschiedener Holunderarten sehr vielfältig genutzt, unter anderem zur Marmeladen- und Weinherstellung verwendet und die getrocknete Blüten des Schwarzen Holunders zu Fliedertee gegen Erkältungen verarbeitet. Aufgrund ihres hohen Phenolgehaltes haben Holunderbeeren sehr gute diätische Eigenschaften und werden daher sowohl als Hausmittel als auch in der Pharmaindustrie eingesetzt. Die grössten Mengen werden jedoch für die Farbstoffindustrie aufgewandt.

Hier einige Links zm Holunder als Nahrungs-, Heil-und Hausmittel und zur Holzverwertung:

Die Pflanzen selbst, insbesondere die Wurzeln und selbst reife, ungekochte Beeren, enthalten Substanzen, die bei Verzehr starken Durchfall auslösen können. In einigen Fällen haben sich Kinder, die ausgehöhlte Zweige als Blasrohre verwendeten (die Zweige sind mit einem watteartigen Mark gefüllt), Vergiftungen zugezogen. Tiere meiden Holunder in der Regel.

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Der schwarze Holunder

Holunder bilden meist zwischen ein und fünfzehn Meter grosse, schnell wachsende Sträucher, die mit zunehmender Grösse zu Bäumen mit bis zu 40 cm starken Stämmen werden. Ihr Wuchs ist oft krumm und die Krone ungleichmässig entwickelt. Das helle Holz des Holunders weist kleine, dunkle Punkte auf. Die Laubblätter sind gefiedert. Bei Holunder gibt es nebst dem schwarzen Holunder auch den roten Holunder sowie den gelben und weissen Holunder.

Der schwarze Holunder (Sambucus nigra) ist in Europa, Nordafrika, West- und Mittelasien beheimatet. Er ist ausgesprochen robust und anspruchslos sowie frosthart und gedeiht gut im Halbschatten auf Unkraut- und Ruderalfluren, Waldlichtungen oder an Wegrändern, schätzt jedoch insbesondere mittelschwere bis sandige, stickstoffreiche und frische, schwach saure Lehmböden. In den Alpen ist er bis etwa 1500 Metern über Meer anzutreffen. Der Holunder findet sich auch in Kultur, seit Mitte der 1980er Jahre in wieder zunehmender Zahl.

Der schwarze Holunder wird rund 11 Meter hoch und gilt als Strauch (oder kleiner Baum), der stark verzweigt ist. Seine Zweige sind oft bogenartig ausladend und von graubrauner Farbe. Ab Mai bis in den Juli erscheinen grosse, flache Schirmrispen aus vielen Einzelblüten. Ihr frischer, fruchtiger Duft ist unverwechselbar und typisch für den Holunder.

Im August und September beginnen die anfangs roten, später schwarzen Vitamin-C-  und Kalium-reichen, ungefähr sechs Millimeter grossen «Beeren» (eigentlich sind es Steinfrüchte) zu reifen, mit burgunderrotem Saft, der aus Textilien kaum auswaschbar ist. Während diese Früchte reifen, färben sich auch die Stiele, an denen sie sitzen, rötlich. Die Beeren sind nach dem Abkochen oder Vergären essbar, da das vor allem in den grünen Teilen der Pflanze enthaltene Sambunigrin, das Blausäure abspaltet, so abgebaut wird. Die Pflanze kann etwa 25 Jahre alt werden.

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Arten

Es gibt 30 bis 40 Sambucus-Arten (Auswahl):

Schädlinge

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Pflanzung und Pflege

Standort: sonnig bis schattig

Boden: alle kultivierten Böden

Wuchs: aufrechter, locker buschiger, mittelgrosser bis grosser Strauch

Blüte: im Mai und Juni, cremeweisse Blüten im April und Mai, grüngelbe Blüten

Frucht: rohe Früchte sind ungeniessbar

Verwendung: Einzelstellung und frei wachsende Hecke

Höhe: 2-4 Meter hoch (S. racemosa) 3-7 Meter hoch (S. nigra), kann auch noch höher werden.

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Systematische Einordnung / Name

Holunder bildet die Gattung Sambucus aus der Familie der Caprifoliaceae. Der Schwarze Holunder wird als Sambucus nigra und der Traubenholunder als Sambucus racemosa klassifiziert.

Der Holunder (Sambucus), in Österreich Holler, in der Schweiz und in Vorarlberg Holder, ist eine Gattng aus der Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae). Er enthält insgesamt 25 Arten und kommt in Mitteleuropa in drei Arten vor, von denen die bekannteste der Schwarze Holunder ist.

Der Schwarze Holunder hat viele volkstümliche Namen. Im Althochdeutschen bezeichnet man ihn als »holantar« oder »holuntar«, was »hohl« bedeutet und auf die leicht aushöhlbaren jungen Äste anspielt. Die Nachsilbe »-tar«  bedeutet dabei Baum. Im mittel- und oberdeutschen Sprachraum ist das Wort Holunder, oft verändert durch dialektische Abwandlungen, allgemein üblich. Im Niederdeutschen, aber auch oft in Sachsen, spricht man von »Flieder«. Diese Bezeichnung gibt jedoch zu Verwechslungen mit dem Gemeinen Flieder Anlass. Als landschaftsgebundene Abwandlung des Wortes Holunder gelten zum Beispiel in Thüringen Hulandr, im bayrisch-österreichischen Dialekt Holler oder Hulla, im Elsass Hollert, Hauler(t) oder Holdert, in der Schweiz und in Schwaben Holder(stock), Holderbusch. Quelle: http://de.wikipedia.org

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Weblinks/Quellen:

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Ergänzende Infos

Der Holunderstrauch gehört zu meinen Lieblingssträuchern, weil er so wunderbar duftet


Legende Es gibt 30 bis 40 Sambucus-Arten. Der europäische Schwarze Holunder wird bis zu neun Meter hoch. Er besitzt grosse zusammengesetzte Blätter sowie in dichten, schirmförmigen Trugdolden zusammenstehende weisslich gelbe Blüten und bildet schwarze, essbare Beeren.


Legende Der weisslich blühende Schwarze Holunder bildet im Sommer schwarze, essbare Beeren. Er ist in Gebüschen, Hecken und feuchten Wäldern anzutreffen. Aufgrund der landwirtschaftlichen Überdüngung nimmt seine Verbreitung zu.


Legende Im Juni blüht der Schwarze Holunder gern an Waldrändern und Hecken – die flache, tellerartige Schirmrispe ist gelblich weiss gefärbt und duftet stark.


Legende Der Traubenholunder fällt durch seine roten, nicht essbaren Früchte auf.

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Quellen: Microsoft Encarta 2005, «Mein schöner Garten», diverse Websites zum Thema (mit jeweiliger Verlinkung)