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Die Pflanze des Monats Juli 2007: Die Johannisbeere

Die Johannisbeere gehört - wie auch die Stachelbeeren zur der Familie der Steinbrechgewächse. Die Pflanzen haben traubenförmige Fruchtstände und glatte Stämme. Die Blütezeit ist von April bis Mai, die Früchte reifen im Juli bis August heran. Ein gesunder Johannisbeerstrauch wird durchschnittlich 15 Jahre alt. In dieser Zeit bringt er etwa 55 kg Beeren, 60 kg Holz und 15 kg Laub hervor.

Johannisbeeren werden in kühleren Regionen Europas und Nordamerikas häufig in Gärten, aber auch im kommerziellen Anbau kultiviert. Die sauren Früchte nutzt man hauptsächlich zum Kochen und Einmachen. Rot- und weissfrüchtige Sorten dienen ausserdem zur Herstellung von Johannisbeerwein, rote Johannisbeeren sind eine Hauptzutat der roten Grütze und aus Schwarzen Johannisbeeren gewinnt man einen Cassis genannten Likör – die Schwarze Johannisbeere wird deshalb auch oft «Cassis» genannt.

Für die Herstellung des Likörs mazerieren die zuvor zerkleinerten Beeren für etwa zwei Monate in Alkohol. Die daraus gepresste Flüssigkeit wird mit Alkohol, Wasser und Zucker zu Likör verarbeitet. Die schwarze Johannisbeere wird aber auch als Saft getrunken oder zu Gelee weiterverarbeitet – der Gelee auf der Linzer Torte stammt von schwarzen Johannisbeeren. Die herb schmeckenden Früchte der Schwarzen Johannisbeere sind besonders reich an Vitamin C.

Der Strauch der Schwarzen Johannisbeere verströmt einen Geruch, den viele als unangenehm empfinden und der ihm auch die volkstümliche Bezeichnung «Wanzenbeere» und «Bocksbeere» eingebracht hat. Trotz dieses schlechten Rufs wird ein Blütenknospenextrakt der schwarzen Johannisbeere in der Parfümerie-Industrie verwendet, der dem Parfüm eine fruchtige Note verleiht. Schwarze und rote Johannisbeersträucher kann man durch Reiben der Blätter unterscheiden: Blätter der roten Johannisbeeren sind geruchlos, die Blätter der schwarzen Johannisbeeren duften.

Die Weisse Johannisbeere ist keine eigene botanische Art, sondern eine Zuchtform der Roten Johannisbeere. Die gelbe Johannisbeere (auch Champagner-Johannisbeere genannt) ist ebenso wie die weisse und die rosa Johannisbeere eine Zuchtform der roten Johannisbeere.

In den Alpen findet man noch die Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum), deren Früchte etwas fade schmecken und daher nicht als Obst Verwendung finden. Als Ziersträucher gibt es ferner die Gold-Johannisbeere (Ribes odoratum) und die Blut-Johannisbeere (Ribes sanguineum), auch diese Früchte werden nicht als Obst genutzt.

Eine Kreuzung aus Schwarzer Johannisbeere und Stachelbeere trägt den Namen Jostabeere, ihre Früchte sind schwarz und deutlich grösser als die der Schwarzen Johannisbeere.

Arten und Sorten: siehe auch http: www.bio-gaertner.de

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Anbau, Pflege und Ernte

Standort: sonnig bis schattig, aber nicht zu schattig. Der Standort sollte auch keine stauende Nässe aufweisen.

Boden/Düngung: Grundsätzlich ist die Johannisbeere eine robuste Obstart, die verhältnismässig geringe Ansprüche an den Boden stellt. Um einen guten Wuchs sicherzustellen, sollten Johannisbeeren besonders in den ersten Jahren mit ausgiebig Stickstoff gedüngt werden.

siehe auch http: www.bio-gaertner.de

Krankheiten / Schädlinge

Schadbild, Vorbeugung, Bekämpfung: siehe Der Biogärtner...

Johannisbeeren werden unter anderem von Blattläusen, Gallmilben sowie den Afterraupe der Stachelbeerwespe bzw. den Raupen des Stachelbeerspanners befallen. Johannisbeer-Gallmilben leben und brüten im Inneren der Knospen. Die Knospen schwellen dadurch auf ein Mehrfaches ihrer normalen Wintergrösse an (Rundknospen). Stark befallene Triebe sollten abgeschnitten werden. Bei mässigem Befall helfen mehrmalige Behandlungen mit Schwefelpräparaten oder zugelassenen Akariziden zwischen Austrieb und Blüte.

Ein weiterer wichtiger Schädling ist der Johannisbeerglasflügler. Dessen Larven bohren sich in Schnittwunden ein und überwintern im Holz. Die Bekämpfung ist deshalb schwierig, da sich der Johannisbeerglasflügler über einen langen Zeitraum fortpflanzt.

Die Hauptkrankheiten bei Johannisbeeren sind der Echte Mehltau (v.a. bei schwarzen Johannisbeeren) und die Blattfallkrankheit, welche zu einer vollständigen Entlaubung des Strauches führen kann.(Quelle: wikipedia)

Die schwarze Johannisbeere  ist anfällig für einen Rostpilz, den Johannisbeer-Säulenrost. Zwischenwirt des Pilzes sind Arten der Gattung Kiefer. Eine gärtnerische Abwehrmassnahme gegen die Übertragung des Säulenrostes besteht darin, zwischen den Johannisbeersträuchern Wermut zu pflanzen. Manche Johannisbeerarten werden eher wegen ihrer Dekorativität als wegen ihrer Früchte gezüchtet.

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Herkunft / Verbreitung

Die Heimat der Johannesbeere ist das europäische- asiatische Waldgebiet. Bei uns wird die Beere in Gärten und in Kulturen gezogen. Gelegentlich kommt sie aber auch wild beziehungsweise verwildert vor. In feuchten Wäldern und Erlenbrüchen findet man oft die schwarze Johannisbeere.

Die Schwarze Johannisbeere wird seit dem 16. Jahrhundert kultiviert, die Rote Johannisbeere seit Ende des 15. Jahrhunderts.

Der Apotheker und Botaniker Tabernaemontanus (1520 - 1590) beschreibt in seinem Kräuterbuch die Wirkungen der Schwarzen Johannisbeere wie folgt: «Welchem Menschen die Zunge geschwollen wär / der solle sie reiben mit Johannisträubleinsafft / so fleusst der Speichel und Schleim heraus. Dieser Safft mit Rosenwasser vermischt / und sich damit gegurgelt / ist gut wider das geschwollene Zäpflein. Befestiget die wacklende Zähn / und stärcket das Zahnfleisch: So man an die Stirn streicht / hilfft es den trieffenden Augen.» (Quelle: www.landwirtschaft-mlr.baden-wuerttemberg.de)

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Verwendung

In der Volksmedizin werden die Blätter der Pflanze genutzt. Rheuma, Gicht, Wassersucht und vor alle, Keuchhusten sind Krankheiten, gegen die man sie einsetzt. Die Früchte und ganz besonders den daraus bereiteten Saft gibt man häufig auch als Vorbeugemittel gegen Erkältungskrankheiten und vor allem als Mittel gegen akute und chronische Durchfälle. Getrocknete Schwarze Johannisbeeren werden gelegentlich bei Harnbeschwerden gebraucht.

Ihre Heilwirkung ist schon seit dem 16. Jahrhundert bekannt.

Rezept: Johannisbeer- Blätter- Tee; 1 bis 2gehäufte Teelöffel Blätter der Schwarzen Johannisbeere werden mit ¼ l kalten Wasser übergossen, langsam zum Sieden erhitztund sofort abgeseiht. 2 bis 3 Tassen täglich ist die richtige Dosierung bei Wassersucht, Harnverhaltung und Rheuma. (Quelle: www.gesundheitsratgeber24.de)

Die Blüten der schwarzen Johannisbeere werden (wie oben bereits erwähnt) zur Herstellung des Cassis, einem Likör, und auch zur Parfümherstellung verwendet.

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Systematische Einordnung

Johannisbeeren bilden zusammen mit Stachelbeeren die Gattung Ribes der Familie Saxifragaceae. Die Gartenjohannisbeere wird als Ribes rubrum klassifiziert und die Schwarze Johannisbeere als Ribes nigrum.

Namensgebung: Die Johannisbeeren werden in Österreich auch Ribisel, in Schwaben Träuble, in der Schweiz Meertrübeli genannt. Ausgehend vom Französischen, wird die Schwarze Johannisbeere auch Cassis genannt. Namensgeber für diese Beerenobstgattung ist der Johannistag (24.6.), um den herum die ersten Sorten reif werden.

Der gemeinsame Gattungsname Ribes war die arabische Bezeichnung für Pflanzen dieser Gattung. Die Schwarze Johannisbeere nannte man auch Gichtbeere, Bocksbeere, Alpenbeere und Albeere. Die Rote Johannisbeere hiess auch Ribisl und Kostbeere.

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Weblinks/Quellen:

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Ergänzende Infos


Legende
Aus Johannisbeeren
werden vor allem Marmeladen, Gelees und alkoholische Getränke bereitet.


Legende Johannisbeere in der Blüte


Legende Sowohl die Pflanzen mit weissen als auch die mit roten Beeren sind Varietäten der Gartenjohannisbeere.


Legende Die Schwarzen Johannisbeeren sind besonders reich an Vitamin C. Die Blätter der Johannisbeere enthalten wenig ätherisches Öl, dem man eine wassertreibende Wirkung zuschreibt


Legende Die Schwarze Johannisbeere wird seit dem 16. Jahrhundert kultiviert

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Quellen: Microsoft Encarta 2005, «Mein schöner Garten», diverse Websites zum Thema (mit jeweiliger Verlinkung)