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Die Pflanze des April 06:
Japanische Lavendelheide

Die Lavendelheide (Pieris) ist einer der schönsten immergrünen Sträucher. Bereits im August bildet sie graziöse Blütenstände, die wie Knospen aus dem Laub ragen und sind ein imposanter Winterschmuck. Im Frühjahr entfalten die Blütenrispen dann ihre volle Pracht. Eine Steigerung gibt es dann aber noch mit dem Austrieb der neuen Blätter, die bei einigen Sorten in leuchtendem Rot oder in Rosa erscheinen.

Zur Gattung Pieris gehören zehn Arten, die in Ostasien und Nordamerika beheimatet sind. In unseren Breiten gedeihen allerdings in der Regel aber nur zwei: die Reichblütige (Pieris floribunda) und die Japanische Lavendelheide (Pieris japonica). Beide Arten wachsen als Strauch.

Der Pieris floribunda kann rund zweieinhalb Meter hoch werden, die japanische Pieris sogar bis zu vier Meter. Es gibt aber auch Zwergformen dieser zur Familie der Heidekrautgewächsen (Ericaceae) zählenden Gehölze.

Die Japanische Lavendelheide (Pieris japonica) ist etwas anspruchsvoller. Sie kommt in den sommerwarmen Gebirgswäldern japanischer Inseln vor und entwickelt sich dort zu einem hohen Strauch. Ihre Kälteresistenz in unseren Breitengraden hängt davon ab, welche Arten in die Züchtung einbezogen wurden. So sind die Sorten «Flaming Silver» und «Forest Flame» zwar besonders imposant, überleben aber im Freiland starke Frostperioden nur selten. Wer kein Risiko eingehen möchte, entscheidet sich für «Cavatine» (Blüte weiss), «Mountain Fire» (Blüte weiss, Austrieb braunrot), «Purity» (Blüte weiss), «Red Mill» (Blüte weiss, Austrieb karminrot), «Sarabande» (Blüte weiss), «Valley Rose» (Blüte rosa, Austrieb rötlichgrün), «Valley Valentine» (Blüte rot) oder «White Pearl» (Blüte weiss).

Als etwas robuster gilt die Reichblühende Lavendelheide (Pieris floribunda). Sie wächst in den Gebirgswäldern Nordamerikas und wird seit 200 Jahren kultiviert. Ihr weissen Blüten sich oft schon Ende März. Deshalb ist die Pflanze auch für Bienen sehr wertvoll.

Wissenswertes

In Japan soll die Pflanze als Pestizid gegen Hautparasiten bei Menschen und Tieren Verwendung finden. Sogar die Behandlung von Krätze und Schlangenbissen wird beschrieben.

Die Lavendelheide enthält in allen oberirdischen Pflanzenteilen Diterpene. Die wichtigste Rolle spielt hierbei das Andromedotoxin.

Pflanzung / Standort

Ideale Pflanzzeit für beide Arten ist August / September. Bei der Wahl des Standortes sollten die Wuchshöhe und -breite beachtet werden. Ausserdem sollte er halbschattig und geschützt sein, das heisst, die Pflanze sollte vor der heissen Mittagssonne im Sommer und vor Trockenschäden in der kalten Jahreszeit geschützt werden. Die Pflanze wird im Volksmund auch Schattenglöckchen genannt. Und wie der Name sagt, handeltz es sich um ein Gehölz, das auch an schattige Standorte gesetzt werden kann.

Wie alle Heidegewächse benötigen die Gehölze eine Bodenreaktion um pH 5. Da die Lavendelheide keinen kalkhaltigen Boden verträgt, muss er mit Torf und Rindenhumus verbessert werden. Geeignet ist auch ein sauer wirkendes Substrat, das für Rhododendren entwickelt wurde und im Handel erhältlich ist.
Zwar ist es ein regelmässiger Schnitt nicht nötig, aber zu grosse Pflanzen kann man problemlos während der Blütezeit zurückschneiden.

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Mehr zum Thema:

Name

Die Japanische Lavendelheide (Pieris japonica), gehört zur Familie der Ericaceae (Heidekrautgewächse).

Die botanische Bezeichnung weist auf den Ort Pierien am Nordfuss des Olymp hin. Der Artname japonica gibt den Hinweis auf die japanische Herkunft und floribunda bedeutet reichblütig. Der volkstümliche Name Lavendelheide dürfte aufgrund der länglichen elliptischen Blätter entstanden sein.

 

 Ergänzende Infos:

pieris japonica
Die Lavendelheide gehört zu den schönsten immergrünen Gartengehölzen. Neben hoch wachsenden Sorten gibt es auch Zwergformen.

pieris japonica
«Valley Valentine» - die rote Lavendelheide

pieris japonica
Die roten Blüten sind keine Blüten,
sondern das rot austreibende Laub

pieris japonica
Die ersten Blattspitzen erinnern an kleine Flämmchen.

Mehr Bilder: >>> GO!

 

Quellen: Microsoft Encarta 2005, «Mein schöner Garten», diverse Websites zum Thema (mit jeweiliger Verlinkung)