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Die Pflanze des Monats November:
Der Lorbeer

Der Lorbeer wurde bereits in Keilschriften erwähnt, die 7000 Jahre alt sind. Und e s wurden mehr als 65 Millionen Jahre alte Fossilien gefunden, die dem heute bekannten Lorbeer ähneln. Göttervater Zeus war es schliesslich, der den Lorbeer berühmt machte: Um die Nymphe Daphne den Nachstellungen Apolls zu entziehen, verwandelte er sie in einen Lorbeerbusch. Fortan krönte das Laub des derart geadelten Baumes verdiente Häupter: Die Sumerer verwendeten Lorbeerkränze als Siegessymbol im Faustkampf. Die römischen Feldherren wurden nach einer gewonnenen Schlacht mit einem Lorbeerkranz geschmückt. Der Lorbeer war bei den Griechen heilig und dem Gott Apollon geweiht, seine Tempel waren mit Lorbeer geschmückt. Und das Orakel von Delphi kam anscheinend auch nur dadurch zustande, indem die Priesterin Lorbeer im Munde hatte. Denn: Lorbeer führt, wenn er in grösseren Mengen genossen wird, zu Trance und Bewusstseinsstörungen. Im Mittelalter schliesslich galt Lorbeer als Heilmittel gegen die Pest.

Der Lorbeerbaum stammt wahrscheinlich aus Kleinasien. Doch es ist umstritten ist, ob der so genannt echte Lorbeer ursprünglich in Vorderasien beheimatet war oder in Italien, wo versteinerte Lorbeerblätter aus dem Tertiär gefunden wurden. Möglicherweise hat der Baum die Eiszeiten in geschützten Gebieten überstand und nicht erst auf dem Umweg über Griechenland ins Alte Rom gebracht wurde. Die heutige Hauptanbaugebiete liegen in Italien, Jugoslawien, Griechenland und der Türkei. Er wird heute aber überall in gemässigten Klimaregionen als Zierstrauch und wegen seiner aromatischen Blätter kultiviert, die man als Gewürz verwendet.

  Botanik

Der Lorbeer ist ein immergrüner Baum und gehört zur Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae). Die Pflanze kann bis zu 16 Meter hoch werden. Sie hat ledrig zähe, lanzettenartige Blätter, die acht bis zehn Zentimeter lang sind. Sie verbleiben für mehrere Jahre am Baum, bis sie durch neue ersetzt werden. Der Lorbeer hat weiss bis gelbliche Blüten, aus denen schwarzblaue, olivenähnliche, beerenartige Früchte reifen.

Die Familie der Lorbeergewächse umfasst zwischen 30 und 50 Gattungen und mindestens 2000 Arten, die in tropischer und subtropischer Regionen blühen. Einige bekannte und bedeutende Gattungen kommen auch in gemässigteren Klimazonen vor. Zu diesen gehören Kampferbaum, Zimtbaum und Avocado.

 

  Verwendung

Ein Blick in Grossmutters Kochbuch genügt: Sie gebraucht die Blätter für ganz gewöhnliche Alltagsgerichte wie Sauerkraut, Linsensuppe oder den Kartoffeleintopf. Auch in der Wildbeize, in Gewürzgurken und im Essig für den Salat finden sich oft die Blätter, die jeder Speise einen deutlich akzentuierten und bleibenden Geschmack verleihen. Vor dem Servieren sollten Lorbeerblätter aber besser entfernt werden.

Lorbeerblätter werden frisch und getrocknet verwendet. Das Öl der Früchte dient zur Likörherstellung und auch zur Parfüm-, und Seifenherstellung.

  Inhaltsstoffe und Naturheilkunde

Lorbeeressenzen und -salben setzt man einerseits zur äusserlichen Rheumabehandlung ein, andererseits wirkt das Öl bei Verstauchungen und Quetschungen. Beliebt sind Lorbeerblätter auch als Zugabe in Glühwein gegen Erkältungen. Lorbeer wirkt antibakteriell, kann aber in grösseren Dosen Rauschzustände erzeugen, besonders wenn Lorbeer als Tee verwendet wird.

 

  Das Wichtigste in Kürze

Blüte- und Erntezeit: Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Erntezeit: ganzjährig.

Standort: Lorbeer gedeiht in unseren Breiten recht gut. Er benötigt einen sonnigen, windgeschützten Platz und verträgt im Winter Frost bis minus 10 Grad Celsius. Frühjahrsfröste sind indes gefährlicher, denn sie können den jungen Austrieben schaden.

Auch als Kübelpflanze liegt d er Lorbeer liebt sonnige bis schattige Standorte.

Giessen: Lorbeersträucher sollten zwar immer leicht feucht gehalten werden – vor allem zur Austriebszeit darf der Wurzelballen nicht austrocknen, da sich die jungen Blätter und Triebe davon kaum mehr erholen.
Aber die Pflanzen selbst vertragen auch etwas Trockenheit.

Düngung:

Topfpflanzen sollten von April bis August in zweiwöchigem Rhythmus mit Volldüngerlösung gegossen werden. Erde: Die Erde sollte humos- und nährstoffreich sein. Geeignet ist eine Mischung aus Kompost und Gartenerde zu gleichen Teilen oder eine gute Fertigerde.

Schnitt: Hochstämmchen, Pyramiden und andere Formen des Lorbeers werden im März geschnitten. Will man gut verzweigte und dichte Pflanzen erhalten, müssen die Spitzen der jungen Triebe regelmässig «ausgekniffen» werden. Dabei nicht die Geduld verlieren: Der Aufbau künstlicher Formen dauert lange. Natürlich gewachsenen Büschen sollte man auch etwas einkürzt. Sie bleiben dadurch üppig belaubt.

Tipp: Beim Rück- oder Formschnitt der wertvollen Pflanzen sollte man sich jeden Trieb einzeln vornehmen, um die Blätter nicht zu durchtrennen, was trockene Ränder hinterlassen würde.

Überwinterung: Lorbeer gehört zu den wenigen Kübelpflanzen, die Fröste bis zu minus 10 Grad aushalten und deshalb nur für kurze Zeit ins Winterquartier müssen. Ideal sind dort Temperaturen zwischen 0 und 10 Grad – es genügt meist ein kühler Keller oder eine Garage. Die Pflanzen dürfen sich dort aber nicht berühren, da sonst kahle Stellen entstehen. Und man räumt sie weg, wenn Dauerfrost droht.

Umtopfen: Je nach Durchwurzelung ist nach 1 bis 2 Jahren im Frühjahr umzutopfen. Dabei soll das Gefäss etwas grösser gewählt werden. Die Umtopferde soll einen hohen Anteil (ca. 40 %) an verschiedenen mineralischen Bestandteilen (Ton, Lehm, Sand, Tuffe, vulkanische Bestandteile, Blähton) haben. Fragen Sie dazu Ihren Gärtner.

Vermehrung: Die Vermehrung passiert durch Kopfstecklinge (Frühjahr bis zum Sommer). Es können dabei Wochen vergehen, bis sich Wurzeln entwickeln.

Schädlinge und Krankheiten: Der Befall mit Schild- und Wolläusen kommt vor. Gelegentliches Abbrausen mit einem scharfen Wasserstrahl vertreibt Läuse. Ansonsten gelten die Sträucher als unempfindlich und pflegeleicht.

Sorten: Als Kübelpflanze hält man nur die Art Laurus nobilis.

Tipp: Zerriebene Blätter vertreiben durch ihren starken Duft Schadinsekten.

 Systematische Einordnung:

Lorbeergewächse bilden die Familie Lauraceae aus der Ordnung Laurales. Der Lorbeerbaum wird als Laurus nobilis klassifiziert.

Mehr zum Lorbeer: Link zum Heilpflanzen-Lexikon

Quellen: Microsoft Encarta 2005, «Mein schöner Garten», diverse Websites zum Thema (mit jeweiliger Verlinkung)

 Ergänzende Infos:


 Lorbeerblätter sind die lederartigen Laubblätter eines immergrünen, 10 bis 15 Meter hoch wachsenden Baumes. Die Blätter verwendet man als Gewürz. Aus den Lor(beeren) wird Öl gewonnen, das die Likörindustrie verarbeitet.


 Lorbeer hat vor allem als formale Kübel- und Zierpflanze Bedeutung. Auf Grund seiner Schnittverträglichkeit wird er als Kugel, Säule, Pyramide oder als Hochstamm gezogen. Er
gehört zu den ältesten bekannten Kübelpflanzen.