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Die Pflanze des Monats Oktober 01: Die Walnuss

Zur Familie der Walnussgewächse gehören etwa 60 Baumarten, die in den gemässigten Gebieten der Nordhalbkugel sowie den Tropen Amerikas und Asiens verbreitet sind. Die Pflanzen sind vor allem wegen ihrer essbaren, ölhaltigen Samen und als Holzproduzenten von grosser wirtschaftlicher Bedeutung.

Ursprünglich war die Waldnuss wohl in Westasien bis nach China beheimatet. Von den Griechen und den Römern Dann wurde der Nussbaum (Juglans regia) dann in den wärmeren Gebieten Europas heimisch gemacht.

Die Hauptanbaugebiete dieser Art liegen heute in Mitteleuropa und Kalifornien, wobei in Kalifornien etwa die Hälfte der Weltproduktion gewonnen wird. Im Osten Nordamerikas ist die Schwarze Walnuss beheimatet. Sie ist vor allem wegen ihres Holzes von Bedeutung, das bei der Herstellung von Möbeln Verwendung findet. Ihre Früchte sind zwar wohlschmeckend, haben aber eine dicke Schale und einen harten Steinkern, so dass sie schwer geerntet werden können.

Walnussbäume sind wichtige Komponenten der Laubwälder Nordamerikas, sind jedoch heute durch Abholzung in ihrem Bestand reduziert. Neben der Walnuss gibt es noch andere wichtige Vertreter dieser Familie. Einige davon sind die in Nordamerika beheimatete Butternuss, die Pekannuss und Hickory.

 Die Echte Walnuss (Juglans regia)

Die Echte Walnuss wächst als Baum und wird 10 - 25 m hoch. Weibliche und männliche Blüten finden sich an einem Baum, die weiblichen Blüten stehen in Ähren, die männlichen als hängende Kätzchen. Die Blütenfarbe ist grünlich. Die kugeligen bis eiförmig-kugeligen Früchte haben aussen eine glatte, grüne Schale, die im Verlauf der Reife rissig und braun wird, innen enthalten sie die bekannten Walnüsse.

Die Laubblätter sind unpaarig gefiedert und duften beim Zerreiben aromatisch, daher sollen sie auch Mücken und Fliegen fernhalten.

 Standort und Pflege:

Die Walnuss wächst gewöhnlich angepflanzt in Gärten, ist aber auch verwildert in klimatischen milden Lagen anzutreffen. So stark und mächtig Walnussbäume auch aussehen, ans Klima stellen sie hohe Ansprüche. Der Boden sollte tiefgründig und mineralstoffreich sein kalkreichen Lehmboden()und der Standort wegen der gefährdeten Blüten frostsicher. Pflanzzeit ist vorzugsweise im Herbst. Eine organisch abgedeckte Baumscheibe begünstigt das Wachstum. Bis auf gelegentliches Entfernen abgebrochener Äste ist keine Pflege notwendig.

Die Entscheidung für einen Walnussbaum scheitert meistens an Platzmangel. Trotz zahlreicher veredelter Sorten, die schon zwei bis drei Jahre nach dem Auspflanzen Früchte tragen, wird der Baum sehr gross und braucht entsprechend viel Fläche (15 bis 25 m hoch, 10 bis 15 m breit).

Die reifen Walnüsse fallen im Herbst vom Baum, werden mehrmals wöchentlich aufgelesen, aus der grünen Fruchthülle gelöst, abgebürstet und an einen trockenem, luftigen Ort zum Nachtrocknen ausgelegt. Die Walnuss braucht keine Befruchtersorte, sie treibt weibliche und männliche Blüten zugleich.

Boden: nahrhaft, durchlässig, schwach sauer bis kalkreich, nicht zu trocken

Standort: sonnig bis schattig

Pflege: Jungpflanzen brauchen Frostschutz, Schnittarbeiten verursachen im Frühjahr starke Blutungen und sollten daher im Hochsommer durchgeführt werden

Besonderheiten: Der Walnussbaum kann bis zu 600 Jahre alt werden.

 Name und Geschichtliches:

Der Name Walnuss stammt von Welsche Nuss (die Deutschen bezeichneten früher die Gallier als Welschen). Weitere Namen waren Steinnuss und Christnuss. Der botanische Gattungsname Juglans stammt aus dem lateinischen und bedeutet soviel wie dem «Jupiter geweihte Frucht». Der Artname regia heisst königlich (königliche Nuss). In der Schweiz werden die Walnüsse als Baumnüsse bezeichnet.

In der Mythologie der Griechen und der Germanen spielte die Walnuss eine wichtige Rolle. So sahen die alten Griechen in ihr eine göttliche Speise, die in allen Liebesdingen erfolgversprechend eingesetzt werden konnte. Als wohlschmeckende, von einer harten
Schale umgebene Frucht stand sie auch als Sinnbild für das Wesentliche, das sich hinter Äusserlichkeiten verbirgt.

Der Botanik-Gelehrte Dioscurides (1. Jahrh. n. Chr.) beschreibt die Walnuss in seinen Werken. Der griechische Heilkundige Galen (131 - 202 n. Chr.) nutzte laut Überlieferungen schon die Blätter der Walnuss, während früher nur die Früchte Verwendung fanden.
Beim Apotheker Tabernaemontanus (1520 - 1590) lesen wir: «Um St. Johannes Tag stosse man die grüne Nuss und brenne ein Wasser daraus / welches man zum Gebrauch halte. Diss Wasser soll gut seyn zur Zeit der Pestilenz / wann man einen Trunck darvon thut / soll es dem Gifft und der Pestilentzischen Luft Widerstand thun...»

Alten Erzählungen zufolge eignen sich Walnüsse hervorragend für Liebesorakel, die vor allem zur Weihnachtszeit bei jungen Leuten beliebt waren. Legten zur Ehe entschlossene Liebesleute zwei Walnüsse ins Herdfeuer, sollten sich Rückschlüsse auf ihr Eheglück ziehen lassen.

Blieben die Nüsse in der grössten Hitze beieinander, schloss man auf eine gute Ehe. Flogen sie aber krachend auseinander, stand eine turbulente Ehe ins Haus. (dpa)

 Systematische Einordnung:

Walnussgewächse bilden die Familie Juglandaceae. Die gleichnamige Gattung heisst Juglans. Der botanische Name des Walnussbaumes lautet Juglans regia, die Schwarze Walnuss wird als Juglans nigra bezeichnet. Die Butternuss heisst Juglans cinerea. Hickory bildet die Gattung Carya. Die Pekannuss wird botanisch als Carya illinoinensis bezeichnet.

 Wirkungen / Verwendung:

Die Walnuss ist ungiftig, allerdings können magenempfindliche Personen auf die Blätter mit Übelkeit und Erbrechen reagieren (Tee).

Die gerbstoffhaltigen Walnussblätter werden bei Reizungen der Darmschleimhaut und der Magenschleimhaut eingesetzt. Sie eignen sich sehr gut zur Behandlung von Hautkrankheiten, wie Ekzeme und Akne.

Gutes fürs Herz: «Essen Sie täglich eine Handvoll Walnüsse und Ihr Cholesterinspiegel im Blut wird sinken!» Dieser Tipp stammt von Dr. Emilio Ros, Studienleiter an der Clinic Barcelona. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Joan Sabaté von der Universität Loma Linda in Kalifornien forscht er seit Jahren nach einem natürlichen Schutz vor der Todesursache Nr. 1 in den Industriestaaten: den Herzkrankheiten.

Die Forscher fanden in der Barcelona-Studie heraus, welchen positiven Einfluss allein schon eine “herzfreundliche” Ernährungsweise haben kann. Die Studienteilnehmer, die ihr Essen selbst zu Hause zubereiteten, integrierten täglich 50 g Walnüsse in ihre Ernährung. Dafür sparten sie aber andere Fette ein. Dr. Ros stellte fest: „Der tägliche Verzehr von Walnüssen senkt das Risiko einer Herzerkrankung um elf Prozent.“

Der Grund: Walnüsse helfen, den Cholesterinspiegel zu senken. Sie wirken positiv auf den Gehalt des “schlechten” LDL-Cholesterins im Blut. Dieses ist mitverantwortlich für die Arterienverkalkung (Arteriosklerose), eine der häufigsten Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Wenn Sie die Originalveröffentlichung der Barcelona-Studie oder die deutsche Übersetzung bestellen möchten, schicken Sie bitte eine e-mail an patricia.niediek@ipr.de.

Die Nüsse sind reich an pflanzlichem Eiweiss, Fetten Vitaminen und Mineralstoffen.

Walnussöl ist ein sehr beliebtes Speiseöle in der Feinschmeckerküche, es ist hellgelb, klar und hat ein feines Nussaroma. Walnussöl wird aus den frischen Walnüssen gewonnen und fast immer kalt gepresst.

Walnussöl ist nicht hoch erhitzbar und eignet sich deshalb nur für die kalte Küche. Besonders gut schmeckt es zu Salaten wie Endiviensalat, Feldsalat oder Radiccio. Als Würzmittel zu Hülsenfrüchten und roten Beeten passt es vorzüglich. Walnussöl kann gut mit neutralem Öl gemischt werden, um das Nussaroma abzumildern.

Das wichtigste Erzeugerland für Walnussöl ist Frankreich.

Walnussöl enthält pro 100 gr etwa 8,5 gr gesättigte Fettsäuren, 15,5 gr einfach ungesättigte Fettsäuren, 71,0 gr mehrfach ungesättigte Fettsäuren 32 mg Vitamin E


 Rezept: Penne mit Walnuss

Zutaten für 4 Personen:

Knoblauch und Basilikum ganz fein hacken, mit den gehackten Walnüssen zu einer geschmeidigen Paste verrühren. Olivenöl und Butter hinzufügen, dann einen Esslöffel Parmesankäse untermischen.

Die Nudeln al dente kochen. Kurz vor dem Servieren eine halbe Tasse Weisswein oder Wasser unter die Pestomasse rühren und sofort über die gut abgetropften Nudeln geben.


 
Die Walnuss, auch Welschnuss genannt, ist eine Baumfrucht, die aus Südostasien stammt und heute in Mitteleuropa, im gesamten Mittelmeerraum und in Amerika heimisch ist. Unter der holzigen, genarbten Schale befinden sich zwei hirnförmige Fruchthälften. Die besten Qualitäten kommen heute aus Frankreich oder Kalifornien.

Um die 20 000 Tonnen Walnüsse werden jährlich aus Frankreich, USA oder China nach
Deutschland importiert. In der Advents- und Weihnachtszeit haben sie Hochsaison.


 Die Früchte waren ursprünglich in Südosteuropa beheimatet und kamen mit römischen Legionären nach Norden. Seitdem wird die Walnuss auch hier in geschützten Lagen
angepflanzt.


 Die Blätter der Hickory Carya ovata sind aus drei Einzelblättchen zusammengesetzt. Sie liefert die essbaren Hickorynüsse.