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Die Pflanze des Monats Januar:
Die Zypresse

Wie Raketen ragen die schlanken Säulen der Zypressen in den Himmel. In der Toskana säumen sie Wege und Bergkuppen und prägen damit die Landschaften. Auch als Kübelpflanze zaubert die Zypresse italienisches Flair auf sonnige Terrassen. Da die Pflanzen aus ihrer Heimat, dem Himalaja, karge Böden, Trockenheit und Kälte gewohnt sind, kommen sie in Pflanzgefässen hervorragend zurecht. Da sie mit den ersten Kübelpflanzen im Frühjahr nach draussen und als letzte ins nur Null Grad Celsius temperierte Winterquartier dürfen, bescheren sie dem Topfgärtner eine lange Saison á la Italia.

Die Zypresse gehört zur Gattung der Nadelhölzer. Die Echte Zypresse ist im Mittelmeergebiet heimisch. Sie ist eine immergrüne Pflanze, die mit ihrem symmetrischen Wuchs an eine Pappel erinnert und eine Höhe von etwa 30 Metern erreichen kann. Ihr Holz ist fein gemasert und von einer gelblichen bis rötlichen Färbung. Es ist sehr harzreich und rottet daher selbst nach länger Zeit unter Wasser nicht.

Die Grossfrüchtige Zypresse ist noch grösser und kommt an der Pazifikküste Kaliforniens vor. Sie kann eine Höhe von 46 Metern und an der Basis einen Stammumfang von drei Metern erreichen. Auch diese Zypresse ist im Wuchs eigentlich symmetrisch, doch wächst sie durch den starken Wind oft in bizarren Formen.

Eine Zypresse kann aber in Ausnahmefällen auch 4000 Jahre alt werden (die ägyptischen Pyramiden stehen seit ca. 4600 Jahren) und eine Höhe von 70 Metern erreichen, mit einem Durchmesser von 12 Metern.

Bei der Oregonzeder und der Nutkazypresse aus den westlichen Regionen der USA handelt es sich um Lebensbaumzypressen oder Scheinzypressen, die derselben Familie angehören.

Die aus dem Mittelmeerraum stammende Zypresse gehört zu den medizinischen Pflanzen, die am längsten bekannt sind. Sie wird in einer assyrischen Schrift aus dem 15. Jahrhundert vor Christus und in vielen antiken Arzneibüchern erwähnt. Die Zypresse enthält ein stark duftendes ätherisches Öl, mit dem die Römer Parfums herstellten.


Pflegetipp: Obwohl die Mittelmeerzypresse anspruchslos ist und mit Trockenheit sehr gut umgehen kann, sollte man sie nicht zu lange darben lassen. Denn ein einmaliger Abwurf der Nadeln wird nicht wieder ausgeglichen und die schlanken Pflanzen würden verkahlen. Kontinuität ist hier das Pflegegeheimnis.

Blütezeit: Im Sommer, die Blüte ist für den Schmuckwert jedoch ohne Bedeutung.

Standort und Verwendung: Sonniger bis halbschattiger Standort ist erforderlich. Übliche Erziehungsformen sind Hochstämme oder Büsche.

Bewässerung: Mittlerer Wasserbedarf im Sommer, etwas Trockenheit wird vertragen. Während der kühlen Überwinterung trocken halten, ohne dass die Pflanze vertrocknet.

Flüssige Nachdüngung bei Topfpflanzen: Der Nährstoffanspruch liegt im mittleren Bereich. Die Konzentration für die flüssige Nachdüngung liegt für gut eingewurzelte Pflanzen bei 2 g handelsüblichem Volldünger in fester oder flüssiger Form pro Liter Wasser. Sie müssen Ihre Pflanze einmal, pro Woche mit der Düngelösung in der angegebenen Konzentration reichlich giessen, bis das Wasser unten aus dem Topf herauszulaufen beginnt. Die zu gebende Menge der Düngelösung hängt somit neben der Jahreszeit auch von der Topfgrösse ab. Von September bis zum Antreiben im März ist die Düngung einzustellen.
Am einfachsten ist es aber, die Nährstoffversorgung von Mai bis September durch Langzeitdünger sicherzustellen. Im Mai wird der Dünger auf die Erde aufgestreut und circa 1 bis 2 cm tief eingearbeitet. Man rechnet mit 3 g Langzeitdünger pro Liter Kübelinhalt. Bitte genau berechnen und abwiegen. Es gibt auch kleine Kegel, die aus Dauerdünger gepresst sind und die man nur in die Erde drückt. Die Nachdüngung über Langzeitdünger eignet sich nur für das Wässern von oben mit der Giesskanne.

Rückschnitt: Sehr schnittverträglich, daher zu zahlreichen Formen heranzuziehen. Jederzeit zu schneiden. Rückschnitt in das mehrjährige Holz wird gut vertragen.

Überwinterung für Kübelpflanzen: Hell und kühl bei 2 bis 5° C. Grössere Pflanzen halten auch kurzfristig einige Minusgrade aus. Eine dunkle Überwinterung ist ebenfalls möglich; gute Lüftbarkeit erforderlich, da sonst Befall mit Grauschimmel.

Umtopfen: Je nach Durchwurzelung ist nach ein bis zwei Jahren im Frühjahr umzutopfen. Dabei soll das Gefäss etwas grösser gewählt werden. Die Umtopferde soll einen hohen Anteil (circa 40%) an verschiedenen mineralischen Bestandteilen (Ton, Lehm, Sand, Tuffe, vulkanische Bestandteile, Blähton) aufweisen. Fragen Sie dazu Ihren Gärtner.

Schädlinge und Krankheiten: Über spezielle Anfälligkeiten für Krankheiten oder Schädlinge wird – ausser dem Befall mit Grauschimmel bei schlechter Durchlüftung im Winter – nicht berichtet.

 Systematische Einordnung

Zypressen bilden die Familie Cupressaceae. Die Echte Zypresse wird wissenschaftlich als Cupressus sempervirens bezeichnet, die Grossfrüchtige Zypresse als Cupressus macrocarpa. Die Oregonzeder wird botanisch Chamaecyparis lawsoniana genannt, die Nutkazypresse Chamaecyparis nootkatensis.

 Ergänzungen zur Monatspflanze:


 Die Lebensbaum-Zypresse
wird, wie alle Koniferen, durch den Wind bestäubt. Die winzigen männlichen Blüten sitzen am Ende der schmalen Zweige, wo der Wind die Pollen leicht zerstreuen kann.


 Die immergrünen Zypressen besitzen schuppenförmige Blätter. Die runden, grünen Zapfen dieser Koniferen wirken lederartig.


 Es gibt zwei Formen: var. horizontalis (links) mit breiter Krone und mehr oder weniger waagerecht ausgebreiteten Ästen (ursprünglicher Typ), sowie var. sempervirens (rechts) mit schmaler, säulenförmiger Krone und senkrecht aufsteigenden Ästen.


 Holz: Link zu www.holz-technik.de